Ausstel­lung: GESUCHT — GEFUNDEN

Die Ausstel­lung, die aktuell in unseren Räum­lich­keiten in der Arndt­straße 1 zu sehen ist, zeigt 25 Portraits von Flücht­lings­kin­dern, die auf gesam­melte Kron­korken gemalt wurden. An das Schicksal von Flücht­links­kinder erinnernd und auf die Thematik Flucht und Verfol­gung aufmerksam machend, zeigt jedes gemalte Kind der Ausstel­lung “Gesucht — Gefunden” ein einzig­ar­tiges Original, das auffor­dert inne­zu­halten.

Die Künst­lerin Marion Bernhardt schreibt selbst zu ihren Kunst­werken:
“Zur Weih­nachts­zeit 2022 entstanden Portraits von Flücht­lings­kin­dern, recher­chiert nach foto­gra­fi­schem Material aus dem Internet. Tagelang habe ich die Gesichts­züge dieser Kinder studiert, um ihre Trost­lo­sig­keit, ihren Mut, Freude und Sehnsucht, ihren Trotz und Eigen­willen, ihre Tapfer­keit und Stolz zu verstehen.
Im Ansehen der Nach­richten in kurzen Beiträgen verschwanden meine eigene Betrof­fen­heit und Aufmerk­sam­keit zu schnell. Darum habe ich das Mittel der Malerei gewählt im kleinen Raum eines Kron­kor­kens. Jedes Fundstück ist einzig­artig und abge­stimmt auf die darge­stellte Persön­lich­keit. Zuerst habe ich den Charakter des Flücht­lings­kindes malerisch erar­beitet mit Aqua­rell­farbe auf die Gummie­rung des Kron­kor­kens. Nach dem Malen habe ich jedes Portrait mit meiner Mikroskop-Kamera foto­gra­fiert bei 30-facher Vergrö­ße­rung und mit 12-Farbdruck gedruckt. Die entstan­denen Makro-Aufnahmen werden zusammen mit den Original-Gemälden in einem Objekt-Rahmen präsen­tiert.
In der Form einer Ausstel­lung kann ich auf eine andere Weise an das Schicksal der Flücht­lings­kinder erinnern. Die verlo­renen, wegge­wor­fenen und verges­senen Kron­korken werden zu einer neuen Behausung für die einzelnen Portraits. Sie werden dadurch heraus­ge­hoben, gewürdigt und zu Ehren gebracht.
Die Betrachter sollen diesen Persön­lich­keiten begegnen und selbst aus den Augen der Kinder betrachtet werden. Sie stellen uns, den Betrach­tern, die Frage nach dem „Warum?“.”

2022 wurde die Ausstel­lung erstmals in Tutt­lingen gezeigt, als Fort­set­zung zur idyl­li­schen Weih­nachts­ge­schichte, die im beth­leh­emi­ti­schen Kinder­mord und der Flucht nach Ägypten mündet.


Marion Bernhardt

  • Geboren am 28.11.1968 in Baden-Baden
  • Abitur in Kunst und Latein an der Klos­ter­schule zum Hl. Grab Baden-Baden 1988
  • Studium an der Kunst­aka­demie Karlsruhe 1990 bis 1992
  • Studium der Biologie an der Univer­sität Konstanz 1991 mit Diplom 1998 gestaltet mit wissen­schaft­li­chen Zeich­nungen unter dem Stereo­mi­kro­skop am Lehrstuhl für Neuro­phy­sio­logie
  • Studium der Knowledge Visua­liza­tion an der Zürcher Hoch­schule der Künste mit Diplom 2007
  • Frei­be­ruf­liche Tätigkeit als Illus­tra­torin fiction und non fiction
  • Heirat 1999
  • Eröffnung der Galerie Bernhardt 25.03.2017 am Place de Dragu­ignan Tutt­lingen
  • Im Rahmen der Ausstel­lung „Licht­welten – Spuren­suche eines Astro­phy­si­kers“ erste Zeich­nungen und Malereien unter dem Stereo­mi­kro­skop in Mikro­ma­lerei
  • Opti­mie­rung der Makro­fo­to­gra­fien der Mikro­ma­le­reien mit einem Foto­bin­okular der Firma Olympus und der Druck­technik mit 12-Farben für eine exakte Farb­wie­der­gabe
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